Maik Feldmann gibt einen Ausblick auf die JEC World 2025

»Die Innovationsgeschwindigkeit bei Verbundwerkstoffen ist beeindruckend«

Mit innovativen Lösungen für nachhaltigen Leichtbau in Sandwich-Bauweise ist das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS vom 4.-7. März 2025 auf der Messe JEC World in Paris vertreten. Im Interview erläutert Prof. Dr. Maik Feldmann, Leiter des Geschäftsfelds »Polymeranwendungen«, was den Kunden geboten wird und was er von der Messe erwartet.

Was werden aus Ihrer Sicht die wichtigsten Themen der JEC World sein?

Die Messe wird erneut zeigen, wie viele Innovationstreiber es im Bereich der Verbundwerkstoffe gibt, und wie hoch das Tempo ist, mit dem sich die Branche weiterentwickelt. Recycling und nachwachsende Rohstoffe sind sicher ein sehr präsentes Thema. Vor wenigen Jahren waren diese Aspekte noch Nischenthemen, heute gibt es einen eigenen Messebereich dafür – es ist beeindruckend, was hier innerhalb kurzer Zeit entstanden ist. Persönlich freue ich mich vor allem darauf, Trends aus dem Mobilitäts- und Wasserstoffbereich zu erkunden. Etwa im Bereich der Wasserstoffspeicher können faserverstärkte Kunststoffe sehr wichtige Beiträge leisten, wir beschäftigen uns im Geschäftsfeld hier auch selbst mit Lösungen, sowohl für die eingesetzten Werkstoffe als auch für geeignete Werkzeuge.

 

Welche Themen wird das Fraunhofer IMWS den Besucherinnen und Besuchern diesmal präsentieren?

Wir zeigen sehr leistungsfähige und effiziente Lösungen für Leichtbaustrukturen aus recycelbaren Thermoplast-Sandwichmaterialien. Mit TS Moulding haben wir dafür ein Verfahren entwickelt, das Produktion in der Großserie erlaubt und zugleich vielfältige Möglichkeiten für Formgebung und Funktionalisierung bietet. Für diese Technologie sind wir im Januar mit dem JEC Innovation Award in der Kategorie »Automotive & Road Transportation – Process« ausgezeichnet worden. Ich freue mich sehr darauf, den Besucherinnen und Besuchern die vielfältigen Vorteile dieses Verfahrens vorstellen zu können. Wir zeigen an unseren Messeständen eine Staufachklappe für eine Lkw-Innenkabine, die wir gemeinsam mit Partnern als Demonstrator entwickelt haben. Die Anwendungsbereiche der Technologie gehen aber weit darüber hinaus, sie sind für Wabenkern-Lösungen ebenso geeignet wie für andere Sandwich-Bauweisen. Auch dazu möchte ich gerne mit den Kundinnen und Kunden ins Gespräch kommen.

 

Das Institut ist gleich an drei verschiedenen Messeständen vertreten. Wie kommt das?

Den erwähnten Demonstrator zeigen wir an den Ständen unserer Forschungspartner ENGEL Austria (Booth: 5L106), ElringKlinger (Booth: 6Q108) und ThermHex (Booth: 6P108). Sie alle waren an der Entwicklung beteiligt. Ich freue mich sehr, dass sie diese Technologie nun ebenfalls auf ihren Messeständen vorstellen werden. Das belegt, wie attraktiv das von uns entwickelte Fertigungsverfahren für die Industrie ist. Für wichtige aktuelle Herausforderungen in vielen Unternehmen – von verringertem Materialeinsatz bis zur Recyclingfähigkeit – bietet unser Ansatz sehr reizvolle Lösungen.

 

Wenn die JEC World am 7. März zu Ende geht: Wie würde Ihr ideales Fazit aussehen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir auf der Messe mit weiteren Partnern ins Gespräch kommen, mit denen wir die TS-Moulding-Technologie weiterentwickeln und implementieren können, auch für andere Branchen. Wir wollen uns nicht damit begnügen, einen vielversprechenden Demonstrator entwickelt zu haben. Das Ziel ist, diesen innovativen Ansatz tatsächlich in die Serienfertigung und industrielle Anwendung zu überführen. Im besten Fall können wir für diesen Schritt auf der JEC World zielführende Gespräche mit den passenden Kunden führen.