»Die in unserem Haus entwickelte Direktcompoundiertechnologie DCIM (Direct Compounding Injection Molding) stellte uns immer wieder vor spannende Rätsel. So zeigten Praxistests, dass mit DCIM häufig Materialien mit signifikant höherwertigen Eigenschaften entstehen als durch die klassische, zweistufige Kunststoffverarbeitung aus Compoundieren und Spritzgießen – und das bei identischen Ausgangsmaterialien! Eine wissenschaftlich fundierte Erklärung für die Ursachen dieses Phänomens lieferte uns erst ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem Fraunhofer IMWS. Die Untersuchungen der Forscher und die Möglichkeiten, dabei auf eine exzellente technische Ausstattung im Bereich der Mikrostrukturdiagnostik zurückzugreifen, machten die physikalischen Prozesse bei der Materialverarbeitung bis in den Nanometerbereich sichtbar. Das daraus gewonnene Know-how erlaubte es uns, gemeinsam mit den Materialwissenschaftlern des IMWS den neuartigen Kunststoff »Polyamid-Blend 111« zu entwickeln, der mit niedriger Wasseraufnahme und geringer Schwindung punktet, auch bei tiefen Temperaturen hochschlagzäh bleibt, UV-stabil und für matte Oberflächen prädestiniert ist. Damit empfiehlt sich der neue Werkstoff als kosteneffiziente, hochwertige Alternative zu Polycarbonat/ABS oder Polycarbonat/ASA, etwa für Verkleidungen und Ablagen im Sonneneinstrahlbereich von Fahrzeuginnenräumen. Es ist einer unserer Beiträge für die automobile Zukunft.«
Peter Putsch, Geschäftsführer Exipnos GmbH, Merseburg