Erfolgreiche Investorenrunde für Ausgründung des Fraunhofer IMWS

Die matrihealth GmbH, führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Elastin-Isolierung und -Verarbeitung für die Kosmetik-, Nahrungsmittel- und Medizinbranche, hat eine Seed-Finanzierung erfolgreich abgeschlossen. Zwei namhafte Investoren stellen gemeinsam mit Fraunhofer Venture einen siebenstelligen Betrag für den Aufbau einer Anlage zur Isolierung von Elastin im industriellen Maßstab bereit.

© Fraunhofer IMWS
Das »matrihealth«-Gründerteam: Dr. Marco Götze, Tobias Hedtke, Dirk Schuster und PD Dr. Christian Schmelzer (von links nach rechts).

Die matrihealth GmbH, eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS, will bis Ende 2025 als erstes Unternehmen weltweit Elastin in medizinischer Qualität und in industrieller Größenordnung produzieren. Elastin ist eines der wichtigsten Strukturproteine und essenziell für die Elastizität und Dehnungsfestigkeit von Organen und Geweben sowie die Wundheilung, zudem Grundlage für die Züchtung menschlichen Zellgewebes in der Transplantationsmedizin. Durch die Skalierung der Produktion kann matrihealth künftig Kunden in der Kosmetik-, Pharma-, Medizin- und Nahrungsmittelbranche marktspezifische Elastin-Vorprodukte für vielfältige Anwendungen zu signifikant niedrigeren Kosten bieten.

Die matrihealth GmbH wurde 2022 aus dem Fraunhofer IMWS ausgegründet. Bereits in der Gründungsphase unterstützte Fraunhofer das Team finanziell und beteiligte sich aktiv an dessen Entwicklung. Das Start-up sondiert derzeit Standorte für die Aufnahme der Produktion in Sachsen-Anhalt.

Das natürliche Protein Elastin hat einzigartige mechanische und biochemische Eigenschaften, ist jedoch in seiner Rohform nicht verarbeitbar und wird vom menschlichen Körper nicht nachgebildet. Das matrihealth-Gründungsteam hat eine Methode entwickelt, um Elastin zu isolieren und als hochreines wasserlösliches Derivat verfügbar zu machen, das vielseitig industriell weiterverwertet werden kann. Somit kann das Unternehmen seinen Kunden ein neuartiges, in seinen Eigenschaften gut konfigurierbares Biomaterial anbieten. Zu den bisherigen erfolgreichen matrihealth-Produkten gehören neben dem wasserlöslichen Elastin auch Elastin als Pulver und Flakes sowie Nanofaservliese und Proteinschwämme für medizinische Anwendungen.

Tobias Hedtke, Geschäftsführer von matrihealth, erklärt zur Finanzierungsrunde: »Mit der Unterstützung des Fraunhofer IMWS und von Fraunhofer Venture haben wir zwei spannende Neu-Investoren mit großem Branchen- und Marktverständnis gewonnen. Durch die Seed-Finanzierung können wir in den kommenden zwei Jahren unsere unternehmerische Mission verwirklichen und mit der Skalierung unserer Produktion die Anwendungsmöglichkeiten von Elastin auf ganz neue Märke und Produkte ausweiten.«

Christian Schmelzer, Co-Founder und heute stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer IMWS, kommentiert: »Durch die Unterstützung der neuen Investoren kann matrihealth den Technologietransfer jetzt erfolgreich fortsetzen und Industriepartnern neue Einsatzmöglichkeiten und Innovationspotenziale erschließen. Dieses Investment ist auch eine Auszeichnung für die Forschung und Technologiekompetenz an unserem Institut.«