Fraunhofer IMWS führt Life Cycle Assessments im Rahmen der Bioökonomie durch
Viele Produkte des täglichen Bedarfs, von Hygieneartikeln bis hin zu Verpackungen, basieren auf Zellstoff. Zur Herstellung wird der aus faserhaltigen Pflanzen gewonnene Zellstoff chemisch und mechanisch aufbereitet. Dabei werden Chemikalien, Prozesswasser, Energie in Form von Dampf sowie Elektrizität benötigt. Vor dem Hintergrund des wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstseins seitens der Verbraucherinnen und Verbraucher werden Verfahrensprozesse in der Zellstoffindustrie verstärkt optimiert, um so Wasser- und Luftemissionen sowie Energiebedarf zu senken.
Im Rahmen der Bioökonomie und der Kreislaufwirtschaft befasst sich das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS neben der Entwicklung neuartiger Materialien und Bauteiloptimierungen auch mit den möglichen Umweltauswirkungen neuartiger Technologien. Dazu werden Life Cycle Analysen (LCA) durchgeführt mit denen ermittelt werden kann, wie groß der ökologische Fußabdruck eines Produktes über seinen gesamten Lebenszyklus oder über Abschnitte davon ist. Auf der Basis genormter Prozesse lassen sich so Aussagen zu Prozessen entlang des gesamten Produktionsprozesses, von der Rohstoffgewinnung über Herstellung und Nutzung bis hin zu Recycling-Möglichkeiten, treffen. Aus diesen können im nächsten Schritt Möglichkeiten zur Optimierung hervorgehen.
Ein Beispiel für ein solches Life Cycle Assessment ist die vom Fraunhofer IMWS erstellte Studie zu den Umweltauswirkungen einer europäischen Bioprodukt Mühle, deren Verfahrensweisen zur Herstellung von Zellstoff in den Kontext der internationalen Zellstoffindustrie eingeordnet wurde.