Neue Erkenntnisse zu Alterungseffekten von Solarmodulen, zu den Auswirkungen von Licht-induzierter und Potential-induzierter Degradation sowie zu zahlreichen weiteren Themen präsentiert das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP auf dem PV Symposium Bad Staffelstein und der EU PVSEC. Die Fachkonferenzen finden in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie im virtuellen Format statt. Die Photovoltaik-Fachleute aus Halle (Saale) sind bei den beiden Veranstaltungen mit insgesamt vier Vorträgen und neun Poster-Präsentationen vertreten.
»Auch, wenn viele Termine aus dem üblichen Veranstaltungskalender in der Photovoltaik-Community in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen müssen oder nur virtuell stattfinden können, bleibt der fachliche Austausch natürlich wichtig. Schließlich entstehen weiterhin neue Ergebnisse und Lösungsansätze, die wir präsentieren und diskutieren möchten. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir uns mit digitalen Formaten ins PV Symposium einbringen können«, sagt Dr. Bengt Jäckel aus der Gruppe »Modul- und Systemzuverlässigkeit« am Fraunhofer CSP. Dieser traditionelle Branchentreff der Solarindustrie findet seit mehr als 30 Jahren in Kloster Banz in Bad Staffelstein statt, in diesem Jahr am 1./2. September.
Die Fachvorträge werden dabei per Webinar übertragen und per Chat diskutiert, die begleitende Fach- und Posterausstellung ist ebenfalls digital aufbereitet. Das Fraunhofer CSP stellt darin neue Ergebnisse zur Wechselwirkung des Vernetzungsgrads von Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (EVA) und beschleunigter Alterung mit der Haftung der Rückseitenfolie von Solarmodulen vor. Ein Poster nimmt systematische Ursachen für Probleme im Betrieb von Photovoltaik-Anlagen in den Blick. Ein weiteres zeigt die Ergebnisse einer neuen Untersuchung von Freifelddaten zum LeTID-Effekt (Light and elevated Temperature Induced Degradation) im gemäßigten Klima.
Die EU PVSEC, die sonst an wechselnden Standorten in ganz Europa die führenden Photovoltaik-Fachleute zusammenbringt, geht vom 7.-11. September 2020 ebenfalls als Online-Event über die Bühne. Dr. Stephan Großer aus der Gruppe »Diagnostik und Metrologie« repräsentiert das Fraunhofer CSP dabei gleich mit zwei Vorträgen, und zwar zur Identifizierung eines robusten Prozesses zur Verschaltung von BJ-BC-Solarzellen (back-junction back‐contact-Solarzellen) sowie zu einer laser-basierten, neuartigen Technologie für die Metall-Halbleiter-Kontaktoptimierung bei kristallinen Silizium-Solarzellen. Zudem sind Hamed Hanifi (»Verlustanalyse und Optimierung von PV-Modul-Komponenten und -Design für Wüstenanwendungen«) sowie Matthias Pander (»Zusammenhang von Schälkräften mit EVA-Vernetzungsgrad und beschleunigter Verwitterung«) im Programm der EU PVSEC 2020 mit Vorträgen vertreten.
Themen der Poster, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer CSP vorstellen, sind die Vorhersage von Potential-induzierter Degradation (PID) auf Grundlage von beschleunigten PID-Tests an installierten Modulen und Wetterdaten, die spektrale Multiskalencharakterisierung zur Bewertung der Auswirkungen von Metallisierungs-Verlaufen, Moduldesign und Ertragsbewertung von Innen- und Außenmessungen für Bifacial-Module, die Langzeitstabilität von Heterojunction-Technologie-Solarzellen (HJT-Solarzellen) unter Lichteinfluss und UV-Belastung sowie die schnelle Erfassung der Eigenschaften von Solarzellen-Oberflächen mittels LED-Sonnensimulatoren.
»Die Bandbreite dieser Themen zeigt, wie vielfältig die Bereiche sind, in denen das Fraunhofer CSP seine Kunden unterstützen kann – und natürlich auch, dass die Forschung auch in Corona-Zeiten nicht stillsteht«, sagt Großer.