Zum dritten Mal fand am Samstag, dem 24. Juni 2017, am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) das Alumnitreffen statt. Bei sommerlichem Wetter trafen gegen 14 Uhr die Alumni aus dem gesamten Bundesgebiet ein, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn, Institutsleiter des Fraunhofer IMWS, begrüßte die Gäste und stellte den ehemaligen Mitarbeitern in einem Vortrag den Materials Data Space vor – eine Digitalisierungsplattform für Werkstoffe im Hinblick auf die Industrie 4.0. Im Anschluss wurde angeregt über das Thema diskutiert.
Nach einer gemeinsamen Kaffeepause in geselliger Runde fand eine Führung durch das Institutsgebäude statt. Prof. Wehrspohn präsentierte die Arbeit der verschiedenen Geschäftsfelder anhand von acht einzelnen Ausstellungsinseln, die bereits bei der am Abend zuvor stattgefundenen Langen Nacht der Wissenschaften großen Anklang gefunden hatten. Gezeigt wurde zum Beispiel das Ausstellungsaquarium zum Thema Antifouling: Wenn Schiffe vor Anker liegen, wachsen Muscheln und Pocken am Schiffsrumpf fest. Dies führt zu einem erhöhten Treibstoffverbrauch. Das Fraunhofer IMWS hat gemeinsam mit Partnern ein Lacksystem entwickelt, um dem Fouling entgegenzuwirken. Die Fraunhofer-Alumni konnten sich von den Ergebnissen aus einem Langzeitversuch in der Ostsee überzeugen.
Auf großes Interesse stieß die Zahnputzmaschine der Gruppe »Charakterisierung medizinischer und kosmetischer Pflegeprodukte«. Hier gab es die Möglichkeit, das Material des Zahnes unter dem Mikroskop zu betrachten. Es wurde die Physik des Zähneputzens an einer Zahnputzmaschine erklärt und aufgeklärt, welche Wirkungen verschiedene Substanzen wie Cola oder Säure auf den Zahnschmelz haben.
Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe aus Soest präsentierte Formen moderner Leuchtstoffe und wie LED-Licht seine Farbe bekommt. Eine Membran für Wasserentsalzungsanlagen konnte ebenfalls begutachtet werden. Im Anschluss fand eine Führung durch das Technikum statt, in deren Rahmen das Phänomen des »Soilings« erklärt wurde: In Wüstenregionen sind Solarmodule extremen Klimaten ausgesetzt. Durch die klimatischen Verhältnisse und Sandstürme kommt es vermehrt zu festgebackenen Verschmutzungen (Soiling) auf den Solarplatten. Im Wüstenmodul-Technikum wurde den Gästen erklärt, wie das den Energieertrag beeinflusst und wie das Fraunhofer IMWS den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung an der Atlantikküste Marokkos unterstützt.
Die Ausstellung »25 Jahre Fraunhofer in den neuen Bundesländern« gehörte ebenfalls zum Programm. Darin präsentierten weitere Fraunhofer-Institute einen Ausschnitt ihrer Forschungsarbeit. Im Anschluss hielt Lutz Berthold, Mitarbeiter im Bereich Nanomaterialien und Nanoanalytik, einen kurzweiligen Vortrag zur Institutsgeschichte des Fraunhofer IMWS in Halle. Das abschließende Grillbuffet auf der Terrasse nutzten die Alumni für einen regen Austausch. »Wir bedanken uns für das umfangreiche Rahmenprogramm unseres alljährlichen Alumnitreffens und möchten jederzeit gern wiederkommen«, bewertet Annette Marquard-Mois, Alumni-Koordinatorin der Fraunhofer-Gesellschaft, die Veranstaltung.