Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWSLacksystem gegen Bewuchs - MS Wissenschaft
Volle Kraft voraus! - das Fraunhofer IMWS auf der MS Wissenschaft
Algen, Seepocken und Muscheln, die sich an Schiffsrümpfen festsetzen, erhöhen den Treibstoffverbrauch. Das Fraunhofer IMWS hat gemeinsam mit Partnern eine ungiftige Lösung entwickelt, die dieses Biofouling verhindert. Wie die Technologie funktioniert, wird in einem Exponat auf der MS Wissenschaft vorgestellt.
Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft ist ein umgebautes Binnenfrachtschiff mit einer Ausstellungsfläche von 600 Quadratmetern. Die MS Wissenschaft ist seit 2002 im Rahmen der Wissenschaftsjahre unterwegs. Auf der aktuellen Tour besucht sie 2016 insgesamt 35 Städte im Norden von Deutschland, im Jahr 2017 wird die MS Wissenschaft auf Wasserstraßen
im Süden Deutschlands unterwegs sein. Thema des Wissenschaftsjahrs 2016*17 sind Meere und Ozeane.
In anschaulichen Exponaten vermitteln Hochschulen, Forschungsinstitute und andere Einrichtungen, die sich mit Ozeanen und Meeren befassen, ihre aktuellen Projekte und erklären so die Bedeutung der Meere und Ozeane.
Auch das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) ist mit einem Exponat in der schwimmenden Ausstellung vertreten. Das Institut stellt eine Technologie vor, die den Bewuchs von Schiffen durch Muscheln, Algen oder Seepocken auf umweltfreundliche Weise verhindert.
In einem Aquarium wird gezeigt, wie der Bewuchs unter Wasser aussieht. Vergrößerte Modelle stellen Organismen vor, die sich am Rumpf von Schiffen ansiedeln. Über einen Touchscreen werden weitere Hintergründe zum Thema vermittelt.
Seepocken (unten) und Röhrenwürmer (links) siedeln sich am Rumpf von Schiffen an und bilden dort eine Schicht von »ungebetenen Passagieren«. Denn der Bewuchs unter Wasser erhöht den Treibstoffverbrauch der Schiffe und schädigt das Material.
Wie Schiffsstahl aussieht, wenn er lange unter Wasser ist, zeigen drei Stahlstücke in einem Aquarium. Sie waren zuvor 14 Monate lang dem Wasser der Ostsee ausgesetzt.
Ist der Stahl nicht vor Bewuchs geschützt, bildet sich eine dicke Schicht aus Muscheln, Seepocken und anderen Organismen, wenn das Schiff vor Anker liegt.
Am Fraunhofer IMWS wurde ein Lacksystem entwickelt, das diesen Bewuchs verhindert. Geschützte Stahlstücke (hinten) sind frei von Bewuchs, ungeschützte (vorne) sind dicht bewachsen.
Per Touchscreen können die Besucher erfahren, wie die Technologie funktioniert und welche Folgen der Bewuchs von Schiffen (Biofouling) für Wirtschaft und Umwelt hat.
Prof. Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer IMWS, ist stolz, das Institut in der Ausstellung präsentieren zu können. Die MS Wissenschaft ist noch bis Herbst 2017 auf Tour.