
Mit datengestützten Analysen hat ein Team des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS gemeinsam mit Partnern die Effizienz von Wechselrichtern in Photovoltaik (PV)-Systemen untersucht. Unter Einsatz Künstlicher Neuronaler Netze konnten dabei Ursachen für langfristige Ertragseinbußen ermittelt werden. Für die Ergebnisse wurde das Team um David Daßler jetzt mit dem Best Poster Award beim PV Symposium in Bad Staffelstein ausgezeichnet.
Die auf dem Poster dargestellten Erkenntnisse gehen auf das Projekt »robStROM« zurück, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde. Darin hat das Forschungsteam die Betriebsdaten eines PV-Systems mit neun Zentralwechselrichtern für den Zeitraum 2012 bis 2023 ausgewertet. Zusätzlich wurden relevante Werte wie Sonneneinstrahlung, Sonnenstand und Umgebungstemperatur berücksichtigt.
Auf Basis der Daten (DC-Strom, DC-Spannung, DC-Leistung, AC-Leistung und Wechselrichter-Effizienz) hat das Team die Degradation der Wirkungsgradkurven über zwölf Jahre berechnet. Es zeigten sich langfristige Effizienzverluste von etwa 2 Prozentpunkten (4 Prozent relativ) im unteren Teillastbereich nach zehn Jahren. Auch konnten Zusammenhänge mit spezifischen Spannungsebenen als auch die Abgrenzung von zusätzlichen Degradationsprozessen im vorgelagerten PV-Generator nachgewiesen werden.
»Ich freue mich sehr über den Best Poster Award. Diese Anerkennung zeigt einerseits, wie wichtig die Rolle von Wechselrichtern für die Performance von PV-Systemen ist. Andererseits wird durch unsere Arbeiten deutlich, welche neuen Erkenntnisse sich aus innovativen Ansätzen zur Analyse von Felddaten gewinnen lassen. Ich möchte mich herzlich bei der Jury und natürlich beim gesamten Team bedanken«, sagt David Daßler, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe »PV-Systeme und -Integration« und Erstautor des Posters. Beteiligt waren neben ihm auch Stephanie Malik, Dharm Patel, Robert Klengel, Carola Klute und Matthias Ebert vom Fraunhofer IMWS sowie Andreas Dietrich und Jan Spihola von DiSUN Deutsche Solarservice GmbH, Kai Kaufmann (DENKweit GmbH) und Carsten Hennig (saferay holding GmbH).
»Detaillierte, datengestützte Auswertungen können wichtige Beiträge für die Optimierung und Fehlererkennung in PV-Systemen liefern. Unsere Expertise stärkt damit auch die Zuverlässigkeit und Effizienz von Solarstrom-Lösungen«, sagt Daßler.
Insgesamt waren zum 40. Jubiläum des PV Symposiums in Bad Staffelstein 54 Poster-Beiträge vorgestellt worden. Die Jury bewertete diese anhand von Innovationsgrad, Aktualität und Relevanz der dargestellten Inhalte sowie einer verständlichen und attraktiven Darstellung.
(14. März 2025)