»Wir verbinden neueste Forschung mit praxisnahen Lösungen«
Was waren die Höhepunkte des Jahres 2024 für Sie im Geschäftsfeld »Biologische und makromolekulare Materialien«?
Ein besonderes Highlight war die erfolgreiche Seed-Finanzierungsrunde der 2022 ausgegründeten matrihealth GmbH, einem innovativen Unternehmen spezialisiert auf die Isolierung und Verarbeitung von Elastin. Mit der siebenstelligen Finanzierungssumme, bereitgestellt von zwei namhaften Privatinvestoren und der Fraunhofer-Gesellschaft, konnte matrihealth 2024 die Produktion aufnehmen, die Skalierung vorantreiben und neue Marktsegmente erschließen. Ein weiteres Highlight war der intensive Austausch mit unserem Industriebeirat. In zwei Sitzungen haben wir strategische Fragen diskutiert, Marktentwicklungen analysiert und konkrete Handlungsfelder identifiziert. Der Beirat unterstützt uns dabei, unsere strategische Ausrichtung zu schärfen und Herausforderungen frühzeitig zu adressieren. Sein Input aus verschiedenen Industrien hat unsere Weiterentwicklung im vergangenen Jahr entscheidend geprägt.
Welches Portfolio hat das Geschäftsfeld und von welchen Kompetenzen können Ihre Kunden profitieren?
Wir bieten unseren Kunden in den Branchen Medizin, Pflege, Ernährung und Umwelt umfassende Unterstützung bei der Entwicklung zukunftsweisender Materialien. Mit mikrostruktureller Expertise analysieren und optimieren wir Werkstoffe bis ins Detail und entwickeln innovative, biofunktionale Lösungen. Unsere Leistungen reichen von der Materialcharakterisierung und dem Wirkstoff-Screening bis hin zur Entwicklung nachhaltiger und hochspezialisierter Produkte. Durch enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern verbinden wir neueste Forschung mit praxisnahen Lösungen und schaffen so echten Mehrwert für unsere Kunden.
Im Bereich Oral Care gibt es einen Trend zum stärkeren Einsatz von nachhaltigen Materialien, von Zahnbürsten aus Bambus über Mundspülungen mit ätherischen Ölen bis hin zu Zahncremes mit Pflanzenextrakten. Wie bewerten Sie das?
Der Trend zu nachhaltigeren Materialien im Oral-Care-Bereich ist ein wichtiger Schritt, um ökologische Verantwortung mit effektiver Zahnpflege zu verbinden. Entscheidend ist, dass solche Materialien sowohl funktional als auch sicher sind und eine nachhaltige Wertschöpfungskette gewährleisten. Wir haben bereits Projekte mit namhaften Industriepartnern in diesem Bereich umgesetzt, beispielsweise zur Entwicklung biobasierter Polymere und innovativer Lösungen wie Probiotika für die Mundpflege. Ein weiterer spannender Bereich ist die personalisierte Mundpflege, bei der wir an Ansätzen arbeiten, die auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Produkte ermöglichen. Damit verbinden wir ökologische und funktionale Ansprüche und tragen zu zukunftsweisenden Innovationen bei.
Worauf freuen Sie sich im neuen Jahr und was wird 2025 eine besondere Herausforderung?
Ich freue mich besonders auf die Inbetriebnahme unseres im Januar eintreffenden neuen Hochleistungsmassenspektrometers, mit dem wir die Proteinanalytik auf ein neues Niveau heben können. Dieses Gerät ermöglicht es uns, unsere Kompetenzen weiter auszubauen, was nicht nur unsere Forschung vorantreibt, sondern auch unseren Partnern und Kunden zugutekommt. Die ersten Wochen werden spannend: vom Training des Personals über die Fertigstellung des Labors bis hin zur Akquise neuer Projekte gibt es viel zu tun. Eine besondere Herausforderung sehe ich in der aktuellen Situation bei öffentlichen Fördergeldern. Die Finanzierung neuer Projekte über öffentliche Programme gestaltet sich zunehmend schwierig, was innovative Ansätze und strategische Partnerschaften erfordert, um weiterhin erfolgreich zu sein.