Grußwort

Institutsleiterin Prof. Dr. Erica Lilleodden blickt auf das Jahr 2023 am Fraunhofer IMWS zurück

Prof. Dr. Erica Lilleodden
© Fraunhofer IMWS / Markus Scholz
Prof. Dr. Erica Lilleodden

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

als ich im vergangenen Jahr zum ersten Mal als Institutsleiterin die Jahresbilanz des Fraunhofer IMWS präsentieren durfte, dominierten zwei Ereignisse meinen Rückblick: die Aktivitäten rund um unser 30-jähriges Bestehen als Fraunhofer-Standort in Halle (Saale) und die Cyberattacke, die unser Institut im Frühjahr 2022 getroffen hat. Beide Ereignisse wirkten auch 2023 noch nach, und zwar durchaus auch auf positive Weise. Das Jubiläum mit dem Festakt im November 2022 als Höhepunkt hat mir auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie groß die Wertschätzung ist, die unsere Forschungsaktivitäten bei unseren Auftraggebern, in der Fachwelt und in der Region genießen. Zu erleben, wie viel exzellente Expertise, wie viele wertvolle Kooperationen und wie viel Impact für unsere Auftraggeber hier entstanden ist, war für mich als – immer noch neue – Institutsleiterin nicht weniger als inspirierend. Zugleich ist es eine Verpflichtung, das Institut mit gleicher Innovationsstärke und Leistungsfähigkeit in die Zukunft zu führen.

Dazu gehört, dass wir die Folgen der Cyberattacke auch genutzt haben, um interne Prozesse am Institut zum Teil neu aufzusetzen und zu optimieren. Wir können und wollen hier noch mehr Fokus auf Service-Orientierung und Effizienz legen, agiler werden, Digitalisierungsinstrumente klug für uns nutzen und bei unserer Strategieentwicklung und deren Umsetzung sowohl Grass-Roots- als auch Top-Down-Ansätze einbeziehen.

Nach der gelungenen Einarbeitung in meiner neuen Position, zu der auch der sehr wertvolle Austausch mit dem Kuratorium und den Industriebeiräten des Instituts gehörte, sehe ich die Schärfung unseres Profils als zentrale Aufgabe in diesem Strategieprozess. Das war einer der Gründe für den Anfang des Jahres vollzogenen Wechsel unseres bisherigen Geschäftsfelds »Kohlenstoffkreislauf-Technologien« als Außenstelle in Freiberg an das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS. Die dort im Fokus stehenden Themen rund um das Thema Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft werden wir natürlich auch weiterhin mit unserer Expertise und in vertrauensvoller Kooperation unterstützen.

Die Stärkung und Vertiefung unserer Kernkompetenzen im Bereich Mikrostrukturanalyse geben uns die Möglichkeit, unsere Transferaktivitäten weiter zu intensivieren und unsere Auftraggeber noch wirkungsvoller als Partner zu unterstützen. Der Bedarf dafür ist offenkundig, nicht nur im Hinblick auf Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, für die zuverlässige Hochleistungswerkstoffe essenziell sind, sondern auch für die Technologie- und Energiesouveränität unserer Industrie. Dass wir hier einen Beitrag leisten können, von innovativen Elektronik-Komponenten und neuen Lösungen zur Laserbearbeitung über Biopolymere und verbesserte Materialien für Dental Care bis hin zu leistungsfähiger Photovoltaik und marktfähigen Technologien entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette, ist für mich ein enormer Ansporn, ebenso wie für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Fraunhofer IMWS. Eine Auswahl unserer Projekte und Aktivitäten finden Sie auf dieser Website – in einem neuen, moderneren und vor allem nachhaltigeren Online-Format.

Im gerade begonnenen neuen Jahr blicke ich mit viel Vorfreude auf meine Tätigkeit als Professorin für Diagnostik und Struktur von Materialien an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Diese Position möchte ich ebenfalls nutzen, um Impulse bei der Erforschung nachhaltiger und multifunktioneller Werkstoffe zu setzen. Im Rahmen der Grundlagenforschung an der Universität und im Austausch mit den Studierenden und den Kolleginnen und Kollegen können wir Themen angehen und vorbereitend Kompetenzen aufbauen, von denen unsere industriellen Auftraggeber profitieren werden, wenn diese dann in konkrete Anwendung kommen. Auch die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft möchte ich nutzen, um unser Institut noch besser am Forschungsmarkt zu positionieren.

Ich freue mich sehr, dass wir im ersten vollständigen Jahr unter meiner Führung auf ein positives finanzielles Ergebnis zusteuern. Das ist angesichts der konjunkturellen Rahmenbedingungen keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr möchte ich mich bei allen Kunden und Zuwendungsgebern des Fraunhofer IMWS, bei den kooperierenden wissenschaftlichen Einrichtungen sowie bei allen Mitarbeitenden herzlich bedanken!

Herzliche Grüße

Prof. Dr. Erica Lilleodden

Institutsleiterin